Donnerstag, 10. März 2011

Der Mensch

Der Mensch fühlt sich als Teil von Mutter Erde, er spürt die Verbindung zu all seinen Mitmenschen, zu Tieren und zu Pflanzen. Die Trennung zwischen einzelnen Individuen wird weniger stark wahrgenommen als jetzt.
Alle sind tolerant und akzeptieren und respektieren die Art ihrer Mitmenschen. Jede(r) hat das Recht, so zu sein, wie es für ihn/sie stimmt. Da alle im Verhalten ihren Mitbewohnern gegenüber respektvoll und liebevoll sind, wird das Zusammenleben harmonisch und friedlich.
Jeder kann den Tag nach eigenem Gutdünken gestalten und darf SEIN, ohne etwas TUN zu müssen; das heisst, dass es allen frei steht, dann zu "arbeiten", wenn sie Lust dazu haben. Weil jedes Tun freiwillig ist, werden jegliche Arbeiten mit Freude ausgeführt.
Wer gerne pflanzt und im Garten arbeitet, verschönert öffentliche Plätze mit dem Pflanzen von Blumen, Gräsern, Sträuchern und Bäumen oder baut Nahrungsmittel an, selbstverständlich alles in nachhaltiger, natürlicher Weise mit der "Erlaubnis" von Mutter Erde, Pflanze und Tier.
Wer gerne kocht, bietet seine /ihre Fähigkeiten gerne allen jenen an, welche andere Tätigkeiten bevorzugen.
Leute, die mit Freude Wege bauen, stellen ihre Dienste der Allgemeinheit zur Verfügung. In öffentlichen Treffen kann über das Bedürfnis eines neuen Wegs geredet werden. Der Weg wird immer dem Gelände angepasst mit den kleinstmöglichen Eingriffen in das Landschaftsbild und immer nur so breit wie nötig.
Es gibt weder Geld noch andere Tauschmittel. Jede(r) bereichert das Leben von andern mit seinem / ihrem Können nach Lust und Laune - Geben macht Freude, es braucht keinen Gegenwert dazu.
Musiker spielen einzeln oder in Gruppen spontan oder organisiert an Festen, alleine oder in Treffpunkten.
An zentralen Orten können Tätigkeiten und Aktivitäten an einem Anschlagsbrett beschrieben werden, so dass sich Interessierte einer Aktivität anschliessen können oder auch einfach beobachten und lernen.
Kinder können sich frei entscheiden, ob sie spielen, bei einer Tätigkeit der Erwachsenen zusehen oder mithelfen wollen, ob sie in Gruppen mit andern Kindern gleichen oder verschiedenen Alters mit oder ohne Erwachsene ihr Wissen und ihre Erfahrung in selbst gewählten Themen vergrössern wollen. Überall sind kinderliebende Erwachsene, welche dem Nachwuchs bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite stehen können, tendenziell machen die Kinder aber ihre Erfahrungen selbst und werden nicht von Eltern angeleitet, wie was zu tun sei.
Das könnte dann zum Beispiel an einem Tag so aussehen:
Wenn sich jemand eine Unterkunft bauen möchte, wird in der Gemeinschaft kurz beraten, wo ein geeigneter Platz für das Unterfangen sein könnte, in dem man die Wünsche und Lebensweise der zukünftigen Bewohner und das harmonische Gesamtbild einer Siedlung mit in die Entscheidung einfliessen lässt. Ist der Ort zu aller Zufriedenheit gefunden, wird das Vorhaben an den vorhandenen Anschlagsbrettern beschrieben und interessierte können sich für diverse Arbeiten einschreiben. Raumplaner, Geologen, Geomanten, Architekten, Holzarbeiter, Ofenbauer und viele mehr können sich bei dem Projekt einschreiben und treffen sich am ausgewählten Ort. Während des Baus können die daran beteilgten Personen immer wieder wechseln, vielleicht möchten Interessierte lernen, wie ein Haus gebaut wird, schauen zuerst zu und helfen dann mit. Wenn jemand keine Lust mehr hat, wird er/sie andere Wege gehen. Nahrungsmittelerzeuger(innen) bringen Nahrungsmittel zur Baustelle oder in die Nähe, wo sie von Köch(inn)en zubereitet wird, so dass alle auf der Baustelle gemeinsam etwas Essen können, Kinder dürfen mithelfen, wo und wann sie dazu Lust haben, wenn es an einem Tag besonders heiss ist, unterbrechen einige die Arbeiten und gehen zusammen im See baden....
Auch Spiele und Feste und Feiern werden an öffentlichen Plätzen kommuniziert, so dass alle Interessierten sich zum Einen oder andern Ereignis dazugesellen können.
Kein Gebäude, kein Weg, keine Einrichtung gehört jemandem. Solange eine Familie in einem Gebäude wohnen möchte, darf sie das, wenn sie in ein anderes Ort umziehen möchte oder auf Reisen geht, darf das Gebäude von andern benutzt werden.
Weil jeder mit seinem Leben zufrieden ist, weil man sehr viele Freiheiten hat und alles freiwillig ist, hat man auch wenig Hab und Gut. Wenige Kleider, einige Haushaltsgegenstände, die man mit sich tragen kann, vielleicht eine Tasche, Decke, Messer, wenig Werkzeug. So ist man frei, heute hier und morgen woanders zu leben, da man seinen Besitz mit wenig Aufwand transportieren kann.